erstellt von Julia Leutloff (suchradar) – Bereits im Dezember 2017 hat Facebook eine hilfreiche Funktionserweiterung in den Werbeanzeigenmanager integriert. Was sich hinter der Asset Customization verbirgt und was sie so hilfreich im Werbealltag macht, zeigt der folgende Artikel.
Warum eine Asset Customization nötig ist
Lange wurde die zwar von Facebook „empfohlene“ automatische Platzierung von den meisten Werbetreibenden mit Skepsis betrachtet und das auch grundsätzlich zu Recht. Denn ein großer Nachteil bei dieser Auswahl ist die nicht ideale Auflösung der Grafik für alle Platzierungen. Platzierungen auf Facebook, Instagram und im Audience Network haben unterschiedliche Bild- und Videoanforderungen. Ergebnis waren dann in der Praxis oft nicht ideale Darstellungen der Anzeige. Gerade wer auch mit Text im Bild arbeitet, muss damit rechnen, dass nicht die gesamte Textfläche tatsächlich in allen Platzierungen wie gewünscht angezeigt wird – weshalb die meisten Werbetreibenden die Platzierungen mit unterschiedlichen Grafik-Anforderungen jeweils mit eigenen Anzeigen in separaten Werbeanzeigengruppen erstellten.
Die Erweiterung „Asset Customization“ löst dieses Problem zumindest zum Teil.
Werbetreibende können nun einfach das optimale Bild oder Video für einige Platzierungen in einer Anzeigengruppe auswählen und damit sicherstellen, dass die Werbeanzeige wie gewünscht aussieht. Somit kann der Werbeinhalt gemäß der eigenen Strategie über Platzierungen hinweg in einer einzigen Anzeige angepasst werden.
Mit der „Asset Customization“ starten
Um die Funktion nutzen zu können, muss bei der Auswahl der Platzierungen von „Automatische Platzierung“ zu „Platzierung bearbeiten“ gewechselt werden.
Mit dieser Auswahl stellt man sicher, dass für alle gewünschten Platzierungen auch die passenden Grafiken gefordert werden. Aktuell werden folgende Platzierungen (eventuell ist es möglich, dass auch weitere Platzierungen – wie bspw. der Messenger – noch freigeschaltet werden) angeboten:
- Facebook Feeds
- Instagram Feed
- Instagram Stories
- Audience Network (wie viele Platzierungen hier möglich sind, hängt davon ab, ob ein Video oder ein Bild als grundlegende Grafik ausgewählt wird)
Es müssen aber nicht alle Platzierungen genutzt werden, auch innerhalb der „Asset Customization“ können Platzierungen noch abgewählt werden. Damit ist es möglich, bis zu sechs verschiedene Platzierungen (bei der Auswahl „Video“) von den insgesamt zwölf innerhalb einer Anzeige direkt über die „Asset Customization“ abzudecken.
Eine „Asset Customization“-Anzeige erstellen
Auf der Ebene der Anzeigengestaltung können Werbetreibende nun die einzelnen Varianten der Grafik hochladen. Am Anfang steht wie immer die Auswahl von Bild oder Video. Wer mit einem Bild arbeitet, der sollte im Regelfall zu allererst die Grafik im üblichen Facebook-Feed-Format von 16:9 hochladen – bestenfalls mit einer Auflösung von 1 200 x 628 Pixel (siehe Abbildung 3). Im Anschluss wird direkt angegeben, wie viele der Platzierungen damit abgedeckt sind.
Unter „Anderes Bild verwenden“ können nun weitere entsprechende Bilder hochgeladen werden. Zwingend erforderlich ist es dabei, eine passende Grafik für die Instagram Stories zu ergänzen (1080×1920). Damit wäre die „Asset Customization“ für alle Platzierungen erfüllt.
Für eine optimale Darstellung in allen Platzierungen ist es aber ratsam, zusätzlich eine quadratische Grafik für den Instagram Feed (1080×1080) hochzuladen. Das AudienceNetzwerk greift im Regelfall auf die erste Grafik zurück. In diesem Fall wurde hierfür noch einmal zur Veranschaulichung eine Grafik in 1200×628 hochgeladen.
Für das Format Video gelten im Prinzip dieselben Anforderungen und Spezifikationen. Für den überwiegenden Teil der „Asset Customization“-Platzierungen reichen ein Video im vertikalen oder quadratischen Format (bspw. 1280×1280 oder 800×1000) und eine Version für Instagram Stories im Hochformat (720×1280). Zusätzlich kann noch eine Querformat-Version für das Audience-Netzwerk erstellt werden.
Alle weiteren Bestandteile der Anzeige wie Link, Text, Überschrift und Call-to-Action können im Anschluss wie gewohnt bearbeitet werden.
„Asset Customization“ Anzeigen auswerten
Um die einzelnen Platzierungen und deren Leistungen einzusehen, muss die Auswertung um die Aufschlüsselung „Platzierung“ ergänzt werden. Dadurch wird deutlich, auf welchen Platzierungen die Anzeige ausgespielt und ob entsprechend das gewünschte Ziel erreicht wurde.
Die Aufschlüsselung zeigt, dass (abhängig von der Zielgruppe) die Platzierungen in der „Asset Customization“ teilweise recht unterschiedlich ausgespielt werden und damit ebenfalls unterschiedliche Ergebnisse liefern. Während in einer Custom Audience (bestehend aus ehemaligen Website-Besuchern) die Platzierungsverteilung relativ ausgeglichen ist, zeigt eine Core-Audience-Zielgruppe (aus Interessen zusammengestellt), dass hier die Platzierung zu einem überraschend hohen Anteil auch in den Instagram Stories erfolgt ist, obwohl die Performance nicht unbedingt befriedigend ist.
Fazit: Testen lohnt sich!
Die „Asset Customization“ ist vermutlich keine Wunderwaffe, kann aber das Leben der
Werbetreibenden, die auf einfachem Weg viele Platzierungen bespielen wollen, sicher erleichtern. Gerade auch für erste Tests in anderen Platzierungen kann dieses Format ohne viel Aufwand eingesetzt werden. Einschränkend muss allerdings auch gesagt werden, dass mit dieser Erweiterung immer nur eine Anzeige möglich ist – ein Testen verschiedener Varianten ist also in dieser Version nicht zu realisieren. Wünschenswert wäre hier eine Erweiterung, mit der direkt mehrere „Asset Customization“-Anzeigen erstellt werden könnten. Im besten Fall sollte auch innerhalb der Platzierungen eine automatische Optimierung auf die erfolgreichsten Platzierungen erfolgen. Dies scheint noch ausbaufähig zu sein.
Dieser Artikel ist zuerst auf www.suchradar.de erschienen.
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- Tags: Ratgeber
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