MEDIA LIFT-Mentorin Sara Urbainczyk war jahrelang im Verlagswesen tätig und verantwortete unter anderem als Business Director den Bereich Women und Food bei Bauer Xcel Media, ehe sie 2016 gemeinsam mit Marion Scheithauer und Miriam Wiederer die Online-Community Echte Mamas gründete. Welche Erfahrung die Gründerin beim Aufbau des Social-Media-Angebots für Mütter machen durfte, wie Facebook-Gruppen bei der Ideenentwicklung geholfen haben und was sie jungen Ideenentwickler*innen empfiehlt? Die Antwort gibt’s hier.
Mit „Echte Mamas“ haben Sie 2016 gemeinsam mit zwei weiteren Freundinnen ein Online- und Social-Media-Magazin für Mütter und werdende Mütter gegründet. Wie kam es zu dieser Gründungsidee?
Da kam vieles zusammen. Meine beiden Mit-Gründerinnen und ich waren im Verlagswesen in Hamburg tätig und haben das Potenzial erkannt, ein neues digitales Produkt für Mütter zu entwickeln. Mütter gehören zu der aktivsten Zielgruppe auf Social-Media-Plattformen und es gab bis dato keine Eltern-Marke, die gerade auf Facebook & Co. wirklich erfolgreich war. Es war genau das richtige Produkt zur richtigen Zeit. Dazu waren wir auch schon selbst Mütter, konnten jedes Thema persönlich nachvollziehen und so eine starke Kundennähe herstellen. ‚Echte Mamas‘ ist schnell zu einer Marke geworden, mit der sich die Nutzerinnen identifizieren, es ist ein „Lebensgefühl“. “Echt” bedeutet für uns das wahre Leben: ungeschönt, mit allen Höhen und Tiefen.
Sie haben ihr Start-up mit eigenen Mitteln und ohne Unterstützung von Investoren aufgebaut. Welche Erfahrungen haben Sie gerade zu Beginn dieser Zeit machen dürfen und in welchen Bereichen hätte ein Programm wie MEDIA LIFT hier besonders geholfen?
Echte Mamas kommt bis heute ohne Fremdkapital aus und ist somit ganz organisch gewachsen. Wir haben klein angefangen, viel getestet und immer dann, wenn sich bestimmte Maßnahmen als erfolgreich herausgestellt haben, einen nächsten Schritt gewagt.
Ein Programm wie MEDIA LIFT hätte sicherlich bei der Entwicklung neuer Ideen geholfen – ganz ähnlich, wie es beim “Facebook Leadership Program” passiert ist, bei dem wir uns mit anderen Communities aus der ganzen Welt ausgetauscht haben und aus dem schließlich unser „Schlaf-Guide für ruhigere Nächte“, das erste Paid-Content-Produkt von Echte Mamas, entstanden ist.
Drei Jahre später sind Sie laut eigenen Angaben bereits jetzt das erfolgreichste Social-Media-Angebot für Mütter in Deutschland. Einer der Gründe hierfür sind sicherlich auch die über 100 Facebook-Gruppen, die Sie hosten und mit denen Sie monatlich über eine Million Interaktionen generieren. Warum funktioniert die Arbeit mit diesem doch häufig unterschätzten Social Media Bereich bei Ihnen so gut?
Facebook-Gruppen sind ein tolles Social Media-Tool, das genau zur DNA unserer Community passt. Es es geht um gegenseitigen Austausch und Hilfe. In Facebook-Gruppen kommen Menschen zu einem gemeinsamen Thema zusammen und es entstehen sogar neue Freundschaften. Alle Eltern können das nachvollziehen: Ein Kind verändert den Alltag, bringt ganz neue Themen auf die Agenda und neue Herausforderungen mit sich. Da ist es ganz natürlich, dass man sich Verbündete sucht. In unseren Gruppen finden Mütter rund um die Uhr Hilfe oder einfach nur ein offenes Ohr.
Hinter jeder guter Idee muss ein gutes Geschäftsmodell stecken, damit die Unternehmung auch erfolgreich wird. Wann und wie haben Sie gemerkt, dass Native Advertising für Sie genau das richtige Ding ist?
Wir haben sehr schnell gemerkt, dass die Interaktionen innerhalb unserer Community hoch sind und dass wir aus viele wertvolle Insights über Unternehmen und Marken ableiten können. Sie sind die Basis für eine erfolgreiche Vermarktung, denn so können wir sehr treffsichere Kampagnen mit einer hohen organischene Reichweite kreieren.
Native Advertising ist nicht nur unsere Strategie zur Monetarisierung geworden, sondern bietet auch ein Mehrwert für unsere Community. Unsere Strategie, auch beim Geld verdienen, ist immer: “Community First”.
Bei unserem Inkubator MEDIA LIFT sind Sie als Mentorin im Einsatz und unterstützen die jungen Ideenentwickler*innen bei der Umsetzung ihrer Ideen. Was ist Ihr ultimativer Starter-Tipp, den Sie Gründungswilligen mitgeben würden?
Mein Starter-Tipp ist es, der eigenen Intuition zu folgen und einer Idee, in der man Potenzial sieht, eine reelle Chance zu geben. Meine Mit-Gründerinnen und ich haben nach einer kurzen Übergangsphase unsere sicheren Jobs in der Verlagsbranche aufgegeben, um Echte Mamas aufzubauen. Das war ein Wagnis, das wir bis heute kein einziges Mal bereut haben.
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