Team Constellatio

Media Lift: Constellatio bringt das Jurastudium ins digitale Zeitalter

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Gamification und Lernmethoden, die auf die Bedürfnisse von Nutzer*innen angepasst sind, sind in vielen Bereichen des Bildungswesen bereits Standard. Doch leider noch längst nicht überall. Das Hamburger Start-up Constellatio hat eine Lösung für das juristische Staatsexamen.

Es gehört schon längst zum pädagogischen Grundwissen, dass Menschen besser lernen, wenn Wissen mit Hilfe unterschiedlicher Methoden vermittelt wird. Das Miteinbeziehen von Lernenden durch praktische Beispiele, interaktive Inhalte und konkrete Ziele sowie das Wissen darum, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt, ist beim Lernen von großer Hilfe.

Und dennoch hinkt die Lehre an vielen Stellen hinter den neuesten Erkenntnissen der Pädagogik. Das sagt zumindest Sven Zimmermann, Gründer und Geschäftsführer des Hamburger Start-ups Constellatio, der das Jurastudium für angehende Jurist*innen erleichtern möchte.

Constellatio ist eine von fünf Geschäftsideen, die wir im vierten Batch unseres Inkubators Media Lift fördern. Media Lift ist unser Inkubator zur Förderung innovativer Geschäftsideen an der Schnittstelle von Content und Tech.

So ist die Idee für Constellatio entstanden

 “Wir haben selbst Jura studiert und den Stress von zwei Staatsexamen durchlebt”, erzählt Sven über die Erfahrungen seines Teams mit dem Studiengang. “Die Vorbereitung auf jedes der beiden juristischen Examen dauert ca. 1 Jahr, in dem man nahezu täglich in der Bibliothek sitzt, um den enorm umfangreichen Stoff zu verstehen und zu behalten. Heutzutage ist das rein analoge Arbeiten mit Papierunterlagen noch immer Standard in der juristischen Ausbildung.”

Constellatio

In der Web-App von Constellatio bereiten sich Nutzer*innen ca. ein Jahr lang auf das erste und das zweite Staatsexamen vor. Das Konzept der App beruht auf drei Säulen: Zuerst wird Nutzer*innen das Fachwissen anhand von Übungsfällen vermittelt. Sie werden mithilfe von geführten Lösungen und interaktiven Gamification-Elementen an die Musterlösung herangeführt. 

Die Fälle sind in der App mit einem juristischen Lexikon verknüpft, dass den Nutzer*innen zusätzliche, allgemeine Erklärungen zu den Beispielfällen liefert. Schließlich beinhaltet die App auch ein Forum, bei dem die Community sich über die Beispielfälle austauschen kann. Die Antworten der Community werden durch Rechtsanwälte verifiziert und dementsprechend ausgezeichnet, sodass gute Antworten sofort als solche erkennbar sind.

Dieser Content erwartet die Nutzer*innen

Im Prototyp der App steht bereits Content für zwei Rechtsgebiete zur Verfügung: Arbeits- und Gesellschaftsrecht. “Das ist jedoch angesichts der riesigen Stoffmenge im ersten und zweiten Staatsexamen ein vergleichsweise geringer Teil”, stellt Sven Zimmermann fest. “Deswegen wollen wir Werkstudent*innen und Rechtsreferendar*innen einstellen, die uns bei der Content-Erstellung unterstützen. Aufgrund der Besonderheiten der juristischen Ausbildung sind Studierende und Referendar*innen die perfekten Redakteur*innen. Sie sind mittendrin und wissen genau, worauf es bei der Examensvorbereitung ankommt.”

Den Redakteur*innen wird bei der Erstellung des Contents ein Grundkonzept vorgegeben, und ihre Arbeit wird von Rechtsanwält*innen und dem Gründer*innenteam des Start-ups abgenommen, um die Qualität des Contents auf Constellatio auch in Zukunft zu gewährleisten.

In der Vermarktung und der Konzipierung des Geschäftsmodells konzentriert sich Constellatio auf Jurastudent*innen in der Vorbereitung für das erste und zweite Staatsexamen. Die App finanziert sich aktuell über ein einfaches Abo-Modell: Gegen eine monatliche Gebühr bekommen die Nutzer*innen Zugriff auf alle Inhalte.

So will das Team sein Geschäftsmodell erweitern

Doch dabei soll es nicht bleiben. Sven Zimmermann und sein Team von Constellatio haben konkrete Pläne, wie sich die App und ihr Geschäftsmodell in Zukunft entwickeln sollen: “Später werden wir auch gestaffelte Abonnements anbieten, mit denen die Nutzer*innen, die sich mit uns vielleicht nur auf bestimmte Rechtsgebiete vorbereiten wollen, gegen einen geringeren Preis Teile der Plattform freischalten können”, erklärt Sven Zimmermann das Geschäftsmodell der App. “Als zusätzlichen Vertriebsweg sehen wir den Verkauf von Volumenlizenzen an Großkunden wie Universitätsbibliotheken oder Großkanzleien, die Constellatio zur Weiterbildung von Mitarbeitenden nutzen können.” 

Doch nicht nur das Geschäftsmodell und der Vertrieb sollen sich erweitern, das Team möchte der App eine zweite Grundfunktion hinzufügen: “Langfristig wollen wir Constellatio zu einer HR-Plattform ausbauen, die durch das Matching von Studierenden und juristischen Arbeitgeber*innen Provisionen verdient – denn mit steigender Nutzer*innenanzahl und einem besseren Verständnis der Nutzer*innen werden wir die einzige Plattform auf dem Markt sein, die juristischen Arbeitgeber*innen speziell für sie interessante Studierende vermitteln können.”

Analog zum Ausbau zu einer HR-Plattform möchte das Team von Constellatio in Zukunft außerdem verstärkt auf die App als Social-Media-Plattform setzen. ”Wir wollen auch noch mehr Interaktion zwischen den Nutzer*innen untereinander und mit der Plattform schaffen”, sagt Sven Zimmermann. “Dabei denken wir etwa an Lerngruppen-Matching oder die Möglichkeit, seine Lieblingsinhalte mit seinen Freund*innen zu teilen. Durch eine genauere Analyse des Lernverhaltens der Nutzer*innen wollen wir langfristig unserer Vision näher kommen: Den richtigen Fall zur richtigen Zeit den richtigen Nutzer*innen präsentieren.”

Constellatio als Social-Media-Plattform

Ein Aspekt der App als Social-Media-Plattform wird für die Zukunft von Constellatio besonders bedeutend sein: User Generated Content. “Durch die gezielte Förderung von User Generated Content wollen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen”, erläutert Sven Zimmermann. “Wir schaffen einen Lock-In-Effekt durch die Verwaltung des Contents durch unsere Nutzer*innen und helfen den Studierenden außerdem dabei, ihren Content zu strukturieren. Darüber hinaus können wir den Content in der App gemeinsam mit und entlang der Vorlieben unserer Nutzer*innen weiterentwickeln.”

Um diese Ziele zu erreichen, hat das Team rund um Sven Zimmermann drei wesentliche Entwicklungsfelder für ihre App identifiziert: “Wir wollen den Content ausbauen, um die App für mehr und mehr Studierende nutzbar zu machen und kontinuierlich Feedback einholen. Außerdem wollen wir unser Team ausbauen. Einerseits um die Software zu verbessern und skalierbar zu machen und andererseits um ein Team von juristischen Mitarbeiter*innen aufzubauen, das uns bei der Erstellung des Contents unterstützt”, fasst Sven Zimmermann zusammen. “Die Voraussetzung für die beiden erstgenannten Punkte ist natürlich eine entsprechende Finanzierung. Um unsere Organisationsstruktur schnell zu professionalisieren und unsere Idee langfristig zu verfolgen, suchen wir aktuell den Kontakt zu privaten Investor*innen. Dadurch hoffen wir, dass wir noch mehr Geschwindigkeit aufnehmen und das Moment in der aufstrebenden Edu-Tech Branche nutzen zu können.”

Und tatsächlich gibt es für das Hamburger Start-ups bereits mehrere Interessent*innen, wie Geschäftsführer Sven Zimmermann berichtet: “Wir haben diverse Letter of Intents, also Absichtserklärungen, von Partner*innen, die unser Projekt unterstützen. Darunter sind Großkanzleien, die Universitätsbibliothek Mannheim, aber beispielsweise auch die Bundesfachschaft Jura. Diese Kontakte auf verschiedenen Ebenen helfen uns enorm bei unserem späteren Markteintritt. Außerdem sind wir mit Professor*innen und Repetitoren in Gesprächen über eine mögliche Kooperation auf Content-Ebene, von der wir uns einen großen Beschleunigungs-Boost bei der Content-Erstellung versprechen.”

Die Bedeutung von Media Lift und dem Hamburger Standort

Für den Erfolg der App ist die Teilnahme am vierten Batch des Inkubators Media Lift von zentraler Bedeutung: ”nextMedia.Hamburg und der Media Lift Inkubator haben uns sehr viel geholfen und ermöglicht. In der Zeit des Programms und unterstützt durch das Media Lift-Coaching haben wir unser Team mit Freelancern erweitert, unseren Prototypen zum Leben erweckt und erste Nutzer*innen gewonnen”, sagt Sven Zimmermann. “Die verschiedenen Coachings haben uns für weitere Schritte auf unserer Start-up Journey aufmerksam gemacht. Während der Teilnahme am Programm ist außerdem unsere Sichtbarkeit in der Start-up Branche durch die Decke gegangen. Seiten wie deutsche-startups.de haben uns vorgestellt und unsere LinkedIn Seite hat seit Wochen kontinuierlich hohe Ansichtszahlen. Auch hilft uns die Vernetzung mit anderen Start-ups sehr. Die Start-up-Szene in Hamburg ist leider nur schwer zugänglich. Durch die gut vernetzten Mitarbeiter*innen von nextMedia.Hamburg konnten wir unsere Kontakte zu anderen Hamburger Start-ups erheblich verbessern.”

Und in dieser bewegten Phase ist auch der Hamburger Standort für das Team von Constellatio hilfreich. Nicht nur, weil die Stadt ein starkes Netzwerk aufweisen kann: „Wir lieben Hamburg, weil es eine weltoffene und diverse Stadt ist, und zwar in jeglicher Hinsicht”, sagt Sven Zimmermann. Aber natürlich ist auch der Status als Medienmetropole für das junge Start-up ein großer Vorteil. “Gerade weil Hamburg als „Medienstadt“ bekannt ist, übt die Stadt natürlich eine große Anziehungskraft auf die verschiedensten Freelancer*innen aus, mit denen wir zusammenarbeiten können”, sagt der Geschäftsführer und Gründer von Constellatio. “Außerdem sind die Wege in Hamburg kurz, wenn man sich mit anderen Start-ups austauschen will. Für die Verbindung von Content und Tech sind wir hier also genau richtig.”

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