Wie Snap mit My AI einen eigenen Bot entwickelt
Götz Trillhaas, Managing Director bei Snap Inc. der DACH-Region, hat im Interview mit nextMedia.Hamburg über den hauseigenen Chatbot „My AI“ gesprochen. Damit zieht Snapchat bei der Nutzung der GPT-Technologie mit.
Was kann „My AI“ und wofür wird er aktuell genutzt?
My AI ist ein Chatbot mit der neuesten Version der ChatGPT-Technologie, der in Zusammenarbeit mit OpenAI entwickelt und speziell für Snapchat angepasst wurde. Der Chatbot wurde als persönlicher Begleiter für Snapchatter*innen konzipiert. My AI kann aktuell vor allem Wissensfragen beantworten und kreative Ideen vorschlagen, zum Beispiel eine Empfehlung für ein perfektes Geburtstagsgeschenk geben, verschiedene Textformate, wie etwa Gedichte, zu bestimmten Themen entwerfen, ein Gericht zum Abendessen vorschlagen oder den nächsten Ausflug planen und noch vieles mehr.
Was macht „My AI“ besonders? Wo liegt der Unterschied zu den bisher erschienenen Chatbots?
Im Gegensatz zu herkömmlichen Chatbots ist My AI als eine Art persönlicher Assistent anzusehen und nicht als anonyme Suchmaschine. Die Besonderheit liegt bei der Personalisierbarkeit des Bots. Nutzer*innen können ihren Chatbots einen eigenen Namen geben und das Hintergrunddesign des Chats individuell anpassen. Aber auch auf der Software-Ebene ist der Chatbot personalisierbar. Zum Beispiel können schon vorab spezifische Vorlieben oder Abneigungen eingestellt werden, sodass die Vorschläge des Chatbots auf den persönlichen Geschmack optimiert sind. Zudem haben unsere Mitarbeiter*innen die KI darauf trainiert, sich an die Vertrauens- und Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens zu halten und keine Antworten zu geben, die Flüche, Gewalt, explizite sexuelle Inhalte oder Meinungen zu heiklen Themen wie Politik enthalten.
My AI ist besonders einfach für Snapchatter*innen zu nutzen, da der Bot in die App integriert ist. Unsere Snapchat+-Community kann uns jederzeit Feedback zum Chatbot zusenden, damit wir ihn kontinuierlich weiterentwickeln und optimieren können, sodass wir ihnen immer die beste Version eines persönlichen Assistenten bieten.
Weshalb ist es für Snap wichtig, einen eigenen Chatbot herauszubringen?
Viele Menschen nutzen KI bereits im Alltag – ob in Form eines Sprachassistenten, LLM-basierten Übersetzers oder über den Chatbot im Onlineshop eines Unternehmens. Wir sind davon überzeugt, dass wir in Zukunft nicht nur jeden Tag mit unseren Freund*innen und der Familie sprechen, sondern auch täglich die Vorteile von KI im Alltag erfahren werden. Dafür sind wir als Messaging-Dienst gut positioniert.
Wir investieren seit Jahren intensiv in KI-Technologien. Zudem sind KI und Machine Learning grundlegende Technologien, die unseren Kamera-Funktionen, der Augmented-Reality-Plattform und den Lenses zugrunde liegen. Es ist eine Technologie, die wir stetig weiter ausbauen möchten, um unseren Nutzer*innen stets aktuelle und einfache Lösungen zu bieten.
Was soll „My AI“ in Zukunft können? Sollen die Anwendungsbereiche erweitert werden?
Die aktuelle Version von My AI ist ein erster Schritt für uns im Bereich generativer KI. Während My AI zunächst nur für Snapchat+ Abonnent*innen verfügbar ist, soll der Bot perspektivisch allen 750 Millionen monatlichen Snapchatter*innen zur Verfügung stehen. Wir planen außerdem, My AI auf Basis des Feedbacks unserer Snapchat+ Abonnent*innen weiter zu optimieren und noch persönlicher und relevanter zu gestalten.
Wo siehst du das größere Potenzial? KI oder Metaverse und warum?
Ich bin überzeugt, dass Menschen nicht in einem Computer oder einer virtuellen Welt leben wollen. Sie lieben die echte Welt, die Interaktionen mit der Familie und Freund*innen, reale Dinge zu entdecken, darüber zu lernen und reale Erfahrungen zu machen. Das größte Potential von Technologien wie KI oder Augmented Reality liegt darin, die echte Welt zu erweitern und die Erlebnisse emotional aufzuladen. Das finden wir bei Snap spannender als die Entwicklung einer weiteren, vollständig virtuellen Realität.
Branchenüberblick
Erfahre hier mehr über das Entwicklungsfeld Plattformen und erhalte weitere Infos über die Branche Content mit Tech.
Weitere Artikel
So baust du den perfekten Funnel
Wolfgang Macht – Mitgründer der Netzpiloten, Pionier der deutschen Start-up-Szene und Digital-Enthusiast durch und durch, blickt mit uns auf die Entstehung und die Zukunft der digitalen Revolution. Im Interview konnten wir darüber sprechen, wer die Netzpiloten sind, was er am Standort Hamburg schätzt und wie er die KI-Entwicklungen einordnet.
„Zu Beginn waren wir die großen Internet-Erklärer“
Wolfgang Macht – Mitgründer der Netzpiloten, Pionier der deutschen Start-up-Szene und Digital-Enthusiast durch und durch, blickt mit uns auf die Entstehung und die Zukunft der digitalen Revolution. Im Interview konnten wir darüber sprechen, wer die Netzpiloten sind, was er am Standort Hamburg schätzt und wie er die KI-Entwicklungen einordnet.
Standortinitiative nextMedia.Hamburg gewinnt weitere Partner für den Innovationsraum SPACE
ZEIT ONLINE und die pilot Agenturgruppe sind ab sofort SPACE-Partner von nextMedia.Hamburg. Mit dem Engagement der beiden Unternehmen erweitert nextMedia die Anzahl der SPACE-Partnerschaften auf zwölf.
Themenfestival „Attention Economy“ startet am Montag in Hamburg
Die Standortinitiative nextMedia.Hamburg lädt die Medien- und Digitalwirtschaft zum zweiten Themenfestival ein. Vom 24. bis 27. Juni dreht sich im Hamburger Innovationsraum SPACE alles um das Thema „Attention Economy“.
nextMedia.Hamburg fördert erneut fünf innovative Start-ups im Media Lift Inkubator 2024
nextMedia.Hamburg fördert erneut fünf innovative Start-ups im Media Lift Inkubator 2024 Pressemitteilung als PDF Hamburg, 13. Juni 2024 – nextMedia.Hamburg gibt die fünf ausgewählten Teams
nextMedia.Hamburg fördert erneut fünf innovative Start-ups im Media Lift Inkubator 2024
nextMedia.Hamburg gibt die fünf ausgewählten Teams für den Media Lift Inkubator 2024 bekannt. Der Inkubator unterstützt vielversprechende Start-ups an der Schnittstelle von Content und Technologie.