fuse.space sichert geistiges Eigentum mit Blockchain-Technologie

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Ein Raum für Zusammenarbeit und Filesharing und das mit maximaler Datensicherheit? Das Hamburger Start-up fuse.space macht es möglich – und weist der Contenbranche damit den Weg in die Zukunft.

Vernetzung und Kollaboration ist ein Schlüsselelement zum Erfolg in der Contentbranche. Doch wie kann die digitale Zusammenarbeit gelingen, wenn die Sicherheit des eigenen Contents an oberster Priorität stehen muss? Das Hamburger Start-up fuse.space, das 2020 von zwei Gründern mit langjähriger Erfahrung in der Musikindustrie gegründet wurde, liefert die Antwort für Creator*innen: Eine Plattform, die das Teilen von Content und die Zusammenarbeit einfach macht und gleichzeitig mithilfe von Blockchain-Technologie dafür sorgt, dass jedes Content-Piece, das geteilt wird, unveränderbar auf den Urheber zurückzuführen und jeder Arbeitsschritt nachvollziehbar ist.

„Es entsteht sozusagen eine Kette des Kreativprozesses. Diese sichern wir auf der Blockchain so, dass sie verifizierbar ist“, sagt Andre Angkasa, Mitgründer von fuse.space im Interview über die Plattform. „Das heißt also, Nutzer*innen haben jederzeit die Möglichkeit zurückzuverfolgen, wem sie welche Datei geschickt haben, und wann oder was damit im weiteren Verlauf einer Zusammenarbeit geschehen ist.“

Lückenlose Dokumentation durch die Blockchain

Wer auf fuse.space Dateien mit anderen teilt, kann diesen Prozess nahtlos nachverfolgen. Nicht nur mithilfe von Timestamps, die anzeigen, wann eine Datei geschickt wurde – auch die Datei selbst und alle Zugriffe oder Downloads können auf fuse.space aufgerufen werden. Wenn Künstler*innen Dateien über fuse.space teilen und ihr geistiges Eigentum in der Folge verletzt wird, haben sie eine wertvolle Ressource in einem möglichen Rechtsstreit. Doch allein die Tatsache, dass die Zusammenarbeit minutiös nachverfolgt wird, sorgt bereits dafür, dass Urheberrechtsverletzungen unwahrscheinlicher werden.

Die Idee basiert auf den Erfahrungen, die Teammitglieder von fuse.space selbst, aber auch zahllose Kreative aus ihrem Umfeld gemacht haben: „Alex, also unser Mitgründer Alex Kuplowski, hat selbst schon mal geistiges Eigentum verloren. Und aus Umfragen, die wir initiiert haben, wissen wir, dass er damit nicht allein ist. 31% der Creator*innen haben schon Auseinandersetzungen gehabt, in denen es um ihr geistiges Eigentum ging. Alex hat, wie es in der Branche üblich ist, Plattformen wie WeTransfer oder Dropbox benutzt und seine Musik auch anderen Künstler*innen geschickt. Davon sind dann, ohne seine Zustimmung, zwei, drei Songs von einem bekannten Popstar veröffentlicht worden. Sein Problem war dann, dass er keinen Nachweis hat, weil WeTransfer und Dropbox nicht nachverfolgen, was du geteilt hast. Wir haben auch einen Produzenten an Bord, der seine Beat Packs jeden Monat per Dropbox an 20, 30 Leute schickt – und dementsprechend leider auch öfter in den Rechtsstreit gehen muss. Aber das ist eben die Art und Weise, wie Kreative miteinander arbeiten, und der Austausch ist im Kreativprozess unheimlich wichtig.“

Sicherheit statt Vertrauensprinzip – so ermöglicht fuse.space grenzenlose Vernetzung

Bislang basiert die Zusammenarbeit in der Kreativbranche beinahe ausschließlich auf dem Vertrauensprinzip: Kreativschaffende arbeiten nur mit denjenigen zusammen, denen sie auch vertrauen. Und das bedeutet eben auch, dass die Möglichkeit der Zusammenarbeit unter Kreativen begrenzt ist – und so kam die zweite Dimension von fuse.space als digitaler Workspace zustande. Denn eine Plattform, die es Creator*innen ermöglicht, ihre Zusammenarbeit digital nachzuverfolgen, lädt gleichzeitig auch dazu ein, sich mit immer mehr Creator*innen zu vernetzen, sich untereinander auszutauschen, neue Impulse zu bekommen und Projekte ins Leben zu rufen.

„Wir wollen Menschen mit unserer Plattform ermöglichen, weltweit einfach, frei und sicher miteinander kreativ werden zu können – und das sogar, ohne sich vorher woanders kennenlernen zu müssen“, sagt Angkasa über die Vision hinter fuse.space. „Auf fuse.space kann ich mich mit jemandem in Südafrika, in Asien oder irgendeinem anderen Land vernetzen. Dafür haben wir einen Workspace gebaut, der die wichtigsten kollaborativen Prozesse von kreativen Menschen abdeckt: Also ganz viel Kommunikation, aber eben auch Datenaustausch.“

Und diese Möglichkeit des Datenaustauschs ist nicht nur für die herkömmliche Kreativbranche interessant, sondern auch für die Medienbranche generell: Journalist*innen können fuse.space nutzen, um gemeinsam an Recherchen zu arbeiten. So sind nicht nur die jeweiligen Daten sicher, auch der Verlauf der Recherche lässt sich anhand der Nachverfolgung in der App stets leicht nachvollziehen und rekonstruieren.

So finanziert sich fuse.space

fuse.space arbeitet mit einem Freemium-Modell: Das heißt die Nutzung des Service ist kostenlos und das Erstellen eines Accounts leicht, was der Plattform als Kollaborationstool und dem hoch viralen Markt entspricht. Nutzer*innen können sehr leicht und ohne Kosten anfangen, die Plattform zu nutzen. Weitere Features, wie zusätzlicher Speicherplatz, sollen später für Premium-Accounts verfügbar gemacht werden. Bis dahin finanziert sich fuse.space als Start-up in der Pre-Seed-Phase über Investments und wurde vor der Teilnahme am fünften Batch unserer Inkubators MEDIA LIFT bereits von vielen Förderstellen unterstützt. Unter anderem vom Inkubator der Hamburg Kreativ Gesellschaft für Start-ups aus dem Musik- und Tech-Sektor Music WorX und vom Innovationsstarter der IFB.

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