Media Lift: Neuralfinity macht Künstliche Intelligenz zugänglicher

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Künstliche Intelligenz ist eines der wichtigsten Entwicklungsfelder für die unmittelbare Zukunft der Tech-Branche – und das Hamburger Start-up Neuralfinity möchte diese Technologie für die Content-Branche alltagstauglich machen. Wie das gelingt, haben wir für euch zusammengefasst.

Kaum ein Forschungsfeld entwickelt sich so rasant weiter, wie Künstliche Intelligenz – und die möglichen Use Cases scheinen beinahe grenzenlos zu sein: Umso wichtiger ist es, dass Künstliche Intelligenz und die Potenziale, die sie mitbringen, zugänglicher werden. Genau das ist es, was sich das Start-up Neuralfinity auf die Fahne schreibt – es stellt KI-Modelle für Entwickler*innen bereit und senkt mit Hilfe einfach zu verwendender APIs die Einstiegshürden für Anwendungen mit KI. 

Neuralfinity ist eine von fünf Geschäftsideen, die wir im vierten Batch unseres Inkubators Media Lift fördern. Media Lift ist unser Inkubator zur Förderung innovativer Geschäftsideen an der Schnittstelle von Content und Tech.

Künstliche Intelligenz wird Alltag

„Die technologischen Entwicklung der Gegenwart haben uns verdeutlicht, wie wichtig es ist, Künstliche Intelligenz für alle verfügbar zu machen“, sagt Yulia Butovchenko, die Neuralfinity gemeinsam mit Jannik Malte Meissner gegründet hat. „Unsere Mission ist es, Entwickler*innen die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz zu erleichtern. Das kann von einer kurzen Buchzusammenfassung für einen Online-Shop reichen, die durch unsere Technologie generiert wurde, bis hin zu vollständigen Übersetzungen für Bewegtbild-Content.“

Use Cases für die Contentbranche

Damit wird bereits deutlich, wie relevant Künstliche Intelligenz für die Zukunft der Medienbranche ist und unterstreicht die Verbindungspotenziale zwischen Content und Tech in einer Welt, in der Medientechnologie einen immer größeren Einfluss auf gesellschaftliche Verhältnisse hat. Die ersten KI-Modelle, die Neuralfinity anbietet, sind daher eigens für die Übersetzung und Transkription von Text und Sprache entwickelt worden: „Jetzt sehen wir mehr denn je, wie wichtig es ist, dass Menschen Primärquellen lesen können. Durch unsere Technologie können Medien für mehr Menschen zugänglich gemacht werden“, so Butovchenko. „Unser Ziel ist es daher, unsere Technologie sowohl großen als auch kleinen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Deshalb kann sie mit jeder beliebigen Programmiersprache genutzt und in jede Anwendung ohne viel Aufwand integriert werden.“

Durch sogenannte APIs (Application Programming Interface) gewährt Neuralfinity Kund*innen Zugriff auf ihre KI Modelle. Das alleine ist es allerdings nicht, was Neuralfinity vom Wettbewerb unterscheidet. Die API und die KI Modelle, die das Start-up darüber zur Verfügung stellt, sind parallel zueinander entwickelt worden und besonders darauf ausgerichtet, dass sowohl die Schnittstelle als auch die KI-Modelle leicht in bestehende Systeme zu integrieren sind. Neuralfinity setzt in der Integration der KI-Modelle über ihre API auf den Schnittstellenstandard GraphQL, was die Arbeit mit ihren Produkten für Software-Developer*innen besonders leicht macht.

Den Use Cases dieser Technologie sind aufgrund der Zugänglichkeit der KI-Schnittstelle lediglich durch die Kreativität der Kund*innen eine Grenze gesetzt. Doch besonders für die Contentbranche haben die API und die KI-Modelle von Neuralfinity großes Potenzial, und zwar weil sich das Start-up bewusst darauf spezialisiert hat, eine KI für nicht-lineare Daten zu entwickeln.

Im Gegensatz etwa zu Datensätzen aus der Finanzbranche ist es deutlich aufwendiger, Content für Computer nutzbar zu machen, doch ebenso groß ist das bislang noch ungenutzte Potenzial: appbasierte News-Zusammenfassungen, Tools für Journalist*innen, die von verlagsinternen Entwickler*innenteams gebaut werden, um massive Mengen an Material für eine Story zu sichten und zu kategorisieren oder Live-Untertitel, Talk-Show-Zusammenfassungen und Interaktionen mit VR- und AR-Umwelten werden durch die benutzungsfreundliche API und KI-Modelle von Neuralfinity denkbar.

So finanziert sich Neuralfinity

Neuralfinity stellt seine Software mit einer Mischung aus Abos und verbrauchsbasierter Abrechnung zur Verfügung. Darüber hinaus steht Kund*innen für die Tests und Entwicklung auch ein kostenloser Zugang zu 100 API Calls pro Monat nach der Registrierung auf einer Warteliste zur Verfügung.

Neuralfinity bietet zwei Bezahlmodelle an: Eines, bei dem die monatlichen API Calls, also die Anfragen, die externe Dienste über die API von Neuralfinity an ihre KI-Modelle stellen können, auf 1000 begrenzt sind. Über diesem Limit kostet jeder weitere Call 0,19€. Für einen deutlich höheren monatlichen Betrag können Nutzer*innen allerdings auch unbegrenzt mit den KI-Modellen von Neuralfinity interagieren.

 „Aus diesen Abo- und Anfrage-Gebühren wollen wir uns auch langfristig finanzieren“, so Butovchenko. „Allerdings wird bis dahin noch einiges ins Wachstum investiert werden müssen, auch um bessere Verfügbarkeit garantieren zu können und das Produkt stetig weiter entwickeln zu können. Bezüglich des Geschäftsmodells stehen wir aber im stetigen Austausch mit Kund*innen, daher könnten sich viele Details noch zukünftig ändern.“

Die nächsten Schritte

Über den stetigen Austausch mit Kund*innen hat Neuralfinity auch mögliche Pfade für die Weiterentwicklung identifiziert: „Wir haben gesehen, dass es sehr viel Bedarf für Spracherkennung “Made in Europe” gibt“, sagt Butovchenko über die aktuelle Marktlage von Künstlicher Intelligenz in der Contentbranche. „Jede aktuelle Lösung hat irgendwo größere Nachteile, aber wir haben einige neue Innovationen in diesem Bereich, auf die wir sehr stolz sind. Wir haben eine Beta-Version eines Modells für die Zusammenfassung von Texten, die bereits verfügbar ist. Aktuell unterstützen wir nur englische Texte, aber Deutsch und andere Sprachen sind bereits für die Zukunft geplant. Auch dazu kommunizieren wir aktiv mit zukünftigen Kund*innen aus dem Mediensektor.“

Auch für die Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens ist die Flexibilität ihrer Software von zentraler Bedeutung: „Sobald mehr als ein Modell verfügbar ist, können wir auch unsere Stärken noch besser ausspielen“, sagt Yulia Butovchenko. „Denn unsere Schnittstelle ist so ausgelegt, dass sich mehrere Modelle verketten lassen, und Entwickler*innen so verschiedene KI-Modelle verbinden können.“

Für die Zukunft von Neuralfinity ist die Unterstützung durch unseren Inkubator Media Lift von dreifacher Bedeutung: „Media Lift unterstützt uns mit Workshops, die uns bei der Weiterentwicklung unserer Idee, bei der Marktplatzierung und mehr helfen“, sagt Yulia Butovchenko über Media Lift. „Darüber hinaus können wir auf das große Netzwerk zugreifen. Und die Finanzielle Unterstützung ist natürlich auch hilfreich, insbesondere um jetzt mit Marketing Aktivitäten sichtbar für Kund*innen zu werden.“

Durch Media Lift ist das Start-up auch nach Hamburg gekommen – und Butovchenko sieht großes Potenzial in dem Status der Stadt als Verbindungspunkt zwischen den beiden Branchen, in denen Neuralfinity sein Geschäft in Zukunft ausbauen möchte, Content und Tech: „Hamburg ist ein wichtiger Ort in Deutschland und in Europa, sowohl für die Technologie- als auch die Medienbranche. Wir sind sehr froh, hier jetzt selbst involviert zu sein und beide Branchen durch Innovation voranbringen zu können. So wird Hamburg ein wichtiger Technologietreiber im Mediensektor auf der Weltbühne.“

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