Er stand den Studierenden während des gesamten Prototyping Lab als Mentor zur Seite. KI- und User-Journey-Experte Benjamin Ferreau, Managing Director und CEO von Akanoo, hat uns im Vorfeld des abschließenden Wrap-up-Events erklärt, wie er digitale Verkaufsberater im Netz etablieren will, in welchen Anwendungsfällen der Einsatz Künstlicher Intelligenz besonders viel Sinn macht und welche Eindrücke er von den Projektarbeiten der Studierenden bereits gewinnen konnte.
Bei Akanoo als auch bei UNIK wollt ihr mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Online-Shops erfolgreicher machen und konkurriert dabei mit einer Vielzahl an Anbieter*innen, die das gleiche Ziel verfolgen. Wie funktioniert eure Technologie und was macht sie so besonders?
In der Tat wollen wir sowohl bei Akanoo als auch bei UNIK mittels Künstlicher Intelligenz und Machine Learning, Online-Shops vor der bevorstehenden Online-Retailing Apokalypse bewahren. Dabei digitalisieren wir die Intelligenz, die der Stationäre Handel schon jeher besitzt: die*den Verkaufsberater*in in die digitale Welt und versuchen dadurch Konsument*innen entlang ihrer individuellen Journey zu begeistern.
Viele Anbieter konzentrieren sich dabei auf die User*innen, die bereits bekannt sind, in der Regel eingeloggte User*innen. Dies entspricht jedoch nur bis zu 20 Prozent des Sales Funnels. Wir gehen auf den gesamten Sales Funnel, als auch auf die noch unbekannten User*innen — die sogenannten (unknown) customer. Neben unserem einzigartigen Algorithmus differenzieren wir uns, indem wir unseren Kund*innen nicht nur Technologie anbieten, sondern als Full-Service Anbieter zur Seite stehen. Wir beraten, konzipieren und setzen mittels KI um.
In den letzten Jahren sind immer mehr faszinierende KI-Anwendungen aufgetaucht, die dem Online-Handel enorme Potenziale für zusätzliche Einnahmequellen eröffnet haben. Aber auch fernab dieser Branche nimmt die Bedeutung der Technologie spürbar zu. In welchen Anwendungsfällen macht der Einsatz Künstlicher Intelligenz aus deiner Sicht besonders viel Sinn?
Es gibt sehr viele Bereiche, die mittels KI zusätzliche Einnahmequellen erfahren. An dieser Stelle muss jedoch einmal erwähnt werden, dass wir mittels KI nicht nur zusätzliche Einnahmequellen eröffnen wollen, wir wollen dadurch auch die Welt verändern. Nur wenn wir es schaffen, die Welt zu verändern, können wir die*den stetig anspruchsvollere*n Konsument*in, Einkäufer*in oder User*in und ihre*seine Bedürfnisse befriedigen. Mit Akanoo sind wir sehr stark auf den traditionellen eCommerce spezialisiert. Bei UNIK, wo ich Founding Partner bin, wollen wir mittels KI neben dem eCommerce auch dem produzierenden Gewerbe mit Predictive Modeling und weiteren Data Ansätzen einen Mehrwert verschaffen. Zudem empfinde ich persönlich, dass im medizinischen Umfeld KI dazu führen kann, immer mehr Menschen das Leben zu retten.
Wird Künstliche Intelligenz allgemein dazu führen, dass wir weniger leisten müssen, um unseren Lebensstandard zu halten?
Auf gar keinen Fall. Auch KI ist nur ein technisches Mittel und somit Mittel zum Zweck, welches dank menschlicher Intelligenz immer besser wird. Und nochmals: Nein, wir müssen immer etwas leisten, um unseren Lebensstandard zu halten.
Beim Prototyping Lab fungierst du als Mentor und Ansprechpartner und unterstützt die Teams bei ihren Projekten, die in diesem Jahr allesamt einen KI-Schwerpunkt haben. Welche Eindrücke hast du in den letzten Wochen von den Arbeiten gewinnen können?
Ich bin einfach begeistert, wie weit die heutige Jugend in der Umsetzung von KI-Anwendungen ist. Jedoch sieht man immer mehr, dass ein ebenfalls wichtiges Element die richtigen Use-Cases sind. Hier sehe ich noch Verbesserungspotenzial— dafür waren und sind wir aber auch da. 😉
Im Vorgespräch hast du verraten, dass du auch in deiner täglichen Arbeit immer wieder mit Prototyping-Prozessen zu tun hast. Warum sind diese so sinnvoll und worauf sollte man achten, wenn man einen Prototyp entwickelt?
In der Tat. Mit UNIK • upgrade digital status bauen wir gerade eine Digital Venturing Company oder auch Company Builder auf. Hier beschäftigen wir uns maßgeblich mit Prototyping-Prozessen. Diese sind sinnvoll, da man es schafft, mit seiner Idee schneller an den Markt zu kommen, und herausfindet, ob der Use Case, die Hypothese aufgeht. Auch hier ist der Use-Case, die Hypothese ein essenzieller Bestandteil des Erfolgs.
Am kommenden Dienstag findet nun schon das Wrap-up-Event statt. Worauf kam es für die Studierenden während der drei Monate Prototyping Lab und vor allem jetzt in den finalen Wochen ganz besonders an?
Auf ein gewisses Durchhaltevermögen mit der Idee. In solchen Prozessen gibt es immer wieder das Tal der Ernüchterung, wo man seine Idee, seinen Ansatz in Frage stellt — daher: Durchhaltevermögen. Ich freue mich auf das Wrap-up-Event.
- Tags: Media Business, Prototyping, Technologie
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