Groß denken und die eigenen Ideen konsequent verfolgen – das ist das Motto von Charlotte Richter-Kiewning, die mit ihrem Digitalverlag THE DISTRIQT „Digital Entertainment for Female Millenials“ verspricht. Das Video-on-Demand-Angebot des Hamburger Start-ups setzt auf eine hohe Qualität der Inhalte, will sich so von herkömmlichen YouTube-Channels abheben und war Teil des Batch 7 des next media accelerator (nma). Bei unserem Inkubator MEDIA LIFT wird die Gründerin und Geschäftsführerin von THE DISTRIQT nun als Mentorin fungieren und den jungen Ideengebern bei der Realisierung ihrer Geschäftsideen helfen. Worauf es dabei ankommt und welche Tugenden Ideengeber mitbringen sollten, hat uns die studierte Medienwissenschaftlerin im Gespräch verraten.
Der Inkubator von nextMedia.Hamburg soll Talente frühzeitig identifizieren und schon am Anfang der Ideenfindung fördern. Was muss denn eine Geschäftsidee mitbringen, damit sie Aussicht auf Erfolg hat?
Letztlich kann man wahrscheinlich aus fast jeder Idee irgendwie ein Geschäft bauen, solange sie eine gewisse Innovationshöhe hat und den Zeitgeist trifft. Die Aussicht auf Erfolg aber wird für mich maßgeblich vom Umsetzungswillen der Ideengeber, der Kraft und Handlungsbereitschaft eines Teams, Disziplin und Flexibilität bestimmt.
Wichtig für den Erfolg einer Unternehmung ist auch die richtige Teamkonstellation. Daher unterstützen diverse Matching-Formate wie XCreation schon im Vorfeld des Inkubators beim Teambuilding. Inwieweit kann es hierbei förderlich sein, wenn die Teamarbeit interdisziplinär stattfindet?
Da kann ich nur sagen: Her mit der Interdisziplinarität. Nur durch ergänzende Skillsets kommt man voran!
Vor etwa anderthalb Jahren haben Sie THE DISTRIQT gegründet und mit der Teilnahme am next media accelerator (nma) ebenfalls auf die Unterstützung eines Förderprogramms gebaut. Welche Erfahrungen haben Sie dabei machen können?
Der next media accelerator war für THE DISTRIQT und für mich persönlich extrem wichtig. Das Projekt hat mit dem Programm enorme Geschwindigkeit aufgenommen. Wir haben uns als Team professionalisiert und eine steile Lernkurve genossen. THE DISTRIQT hat ein Netzwerk um sich aufgebaut und ist ein Unternehmen geworden. Außerdem gibt uns der emotionale Rückhalt unserer Start-up-Familie in anstrengenden Phasen viel Kraft.
Die THE DISTRIQT-Strategie, anspruchsvolle und relevante Inhalte in einem werbefreien Umfeld zu platzieren, deckt sich mit den Erkenntnissen des zweiten Teils des Media Innovation Reports. Dieser hat aufgezeigt, dass die Deutschen ihre Streaming-Inhalte vor allem werbefrei genießen wollen und nur bei großen Preisnachlässen dazu bereit sind, Werbung zu akzeptieren. Ist aber nicht gerade das Ausspielen von Werbung die einfachste Methode, die eigenen Inhalte zu finanzieren?
Klar ist es das. Werbung ist immer sowas wie „die einfachste Lösung“. Für uns ist das die Nuss, die es zu knacken gilt. Die Deutschen sind für Inhalte immer zahlungsbereiter und das ist gut. Aber wir fragen uns natürlich auch „Wie kann Werbung so intelligent eingesetzt werden, dass sich der sensible Nutzer bzw. Kunde daran nicht stört?“ An diesem Thema arbeiten wir und ich bin davon überzeugt, dass es hierfür neuartige Lösungen gibt. Und davon heißt keine „Branded Entertainment“.
Beim Inkubator von nextMedia.Hamburg werden Sie als Mentorin fungieren. Was ist der Hauptgedanke, den Sie den Gründungswilligen mitgeben möchten?
Denkt groß und denkt konkret! Baut euch ein Netzwerk auf – ihr werdet nicht alleine voran kommen. Seid diszipliniert, zieht durch, haltet durch und habt keine Angst!
Weitere Artikel

Online Marketing-Tipps von Patrick Klingberg
Patrick Klingberg ist Digitaler Architekt und Experte, was das Erstellen von Websites und Online Marketing angeht. Er ist unter anderem als unabhängiger Sparringspartner, als Host auf Twitch und als Speaker aktiv. Bei unserem Programm Media Lift hat Patrick einen Workshop gegeben und seine drei wichtigsten Tipps für Websites mit uns geteilt. Hier könnt ihr seine Tipps nachlesen.

Media Lift: Neuralfinity macht Künstliche Intelligenz zugänglicher
Künstliche Intelligenz ist eines der wichtigsten Entwicklungsfelder für die unmittelbare Zukunft der Tech-Branche – und das Hamburger Start-up Neuralfinity möchte diese Technologie für die Content-Branche alltagstauglich machen. Wie das gelingt, haben wir für euch zusammengefasst.

Media Lift: Hamburger Start-up LOOKS-RARE entwickelt innovatives Kunstkonzept
Pressemitteilung als PDF Aus Karstadt wird „Artstadt“: In Hamburgs Innenstadt gibt es ab heute eines der größten Kreativprojekte Deutschlands zu entdecken • Die Hamburg Kreativ

Content meets Commerce – Wie sieht der Handel der Zukunft aus?
Livestream-Shopping bei Instagram, via Augmented Reality Produkte ausprobieren oder NFTs der neuen Kollektion kaufen – es steckt enormes Innovationspotenzial in digitalen Zukunftstechnologien für den Handel. In unserem Programm Content Foresight widmen wir uns deshalb dieses Jahr der Schnittstelle von Content und Commerce. Wir zeigen euch, warum gerade in diesem Bereich so viel Potenzial steckt und welche spannenden Cases es bereits aus Hamburg und unserem Netzwerk gibt.

Hamburg Media School – Mit Crossover-Kompetenzen in die Zukunft
Ab Oktober starten an der Hamburg Media School zwei neue Programme: Zum einen „GetOnSet – Das Film-Trainee-Programm“ für Quereinsteiger*innen in Film- und Fernsehen. Zum anderen der Studiengang „Digitaler Journalismus“, der durch die Kooperation mit der TUHH weitaus technischer wird.

Media Lift: Wie das Start-up myndpaar Beziehungen mit KI rettet
Neueste psychologische Erkenntnisse und Konzepten, die seit über 30 Jahren in der Praxis validiert sind verbindet das Hamburger Start-up myndpaar mit Künstlicher Intelligenz und macht so Paartherapie in App-Form zugänglich. Wie das funktionieren kann? Wir fassen es für euch zusammen.