CEO und Co-Gründer von VIREED: Nick Wiese. Fotocredits: VIREED UG

Virtual Reality in der Praxis

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Das Förderprogramm InnoRampUp der IFB Innovationsstarter GmbH stärkt die Hamburger Startup-Szene und unterstützt Projekte mit vielversprechenden Geschäftsideen. Dabei können aussichtsreiche Jungunternehmen völlig unabhängig von der Branche eine InnoRampUp-Förderung beantragen und Zuschüsse von bis zu 150.000 Euro erhalten. Eines dieser Unternehmen, die im Zuge des Programms gefördert werden, ist VIREED, ein Hamburger Start-up, das die medizinische Aus- und Fortbildung mit Hilfe von Virtual Reality verbessern möchte. Wir haben uns mit Nick Wiese, CEO und Co-Gründer von VIREED, über die Chancen und Herausforderungen bei der Arbeit mit Virtual Reality unterhalten.

VIREED – das steht für Virtual Reality Education und ist ein Hamburger Start-up, das an der Entwicklung von innovativen und nachhaltigen Lernsoftwares arbeitet. Das Team um CEO und Co-Gründer Nick Wiese hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Aus- und Fortbildung von Fachkräften mit der Hilfe von Virtual Reality zu verbessern und zu vereinfachen. Die Idee für das Projekt kam Wiese während des Schreibens seiner Bachelorarbeit, die er der erfolgreichen Erstellung von virtuellen Vorlesungen widmete, wie er selbst berichtet: „Das Feedback der Studenten auf die virtuellen Vorlesungen war größtenteils sehr positiv und die Testergebnisse bestätigten diesen Eindruck. Die VR-Probanden hatten ein vergleichbares, sogar teilweise umfangreicheres Wissen aufgebaut. Einziger Haken: Wir hatten immer noch Frontalunterricht und keinerlei Interaktion.“ Für Wiese war klar: „Wenn wir statt mit einer 360-Grad-Videotechnik mit einer echten softwarebasierten VR arbeiten würden und die Vorteile einer 3D-basierten, nach unseren Bedürfnissen kreierten Umgebung nutzen könnten, würden wir ein völlig neuartiges, zukunftsorientiertes und zeitgemäßes Lernen ermöglichen.“

Um dieses Vorhaben zu realisieren, gründete er im Frühjahr 2017 schließlich gemeinsam mit dem VR-Experten Arne Urff das Unternehmen VIREED, das wenige Monate später dann sein Büro im Health Innovation Port in Hamburg bezog. Was bei der Arbeit schnell klar wurde: VR-Projekte seien deutlich komplexer als Arbeiten in anderen Bereichen: „Wenn man versucht, die Realität nachzubauen, muss man einfach an vieles denken. Die Möglichkeiten, mit der Software zu interagieren, sind deutlich umfangreicher und breiter als man es von einem PC-Spiel – welches per Maus und Tastatur gesteuert wird – kennt. Dazu kommt, dass die Entwicklung von VR zum größten Teil sehr individuelle Ansprüche hat, also kein Entwickeln von der Stange ist“, so Wiese, der weiter ergänzt: „Bezüglich VR befinden wir uns aktuell noch in den Kinderschuhen. Das Potenzial ist sehr hoch, und genau so trifft das auch auf unsere aktuelle Software zu. Eindeutiger wird es, wenn wir unsere aktuellen Tester nach Feedback fragen. Dieses fällt in der Regel sehr positiv aus.“

Und diese Tester sind überwiegend Medizin-Studenten. Denn ein Bereich, in dem der neuartige Lernansatz von VIREED bereits Anwendung findet und auf den sich das junge Unternehmen mit VIREED MED spezialisiert hat, ist die Medizin. Das immersive Lernen mache hier besonders viel Sinn, wie Wiese erklärt: „Zum einen gibt es in der Medizin unzählige Szenarien, welche momentan nur schwer oder teilweise gar nicht trainiert werden können. Zum anderen haben wir die Möglichkeit, verschiedenste Zusammenhänge zu visualisieren, beispielsweise zwischen der Anatomie und medizinischen Eingriffen. Ein Blick in den Patienten werfen zu können, während dieser eine Herzdruckmassage bekommt, ermöglicht ein nie da gewesenes Erlebnis, bei dem das Große und Ganze erstmals klar wird.“ Alle Szenarien, die von der VIREED entwickelt werden, basieren auf weltweit standardisierten Notfall-Richtlinien und –Algorithmen, sodass auch ein „richtiges“ Lernen garantiert sei.

Generell sieht Nick Wiese sein junges Unternehmen auf einem guten Weg: „Unsere ersten Szenarien ermöglichen einen sehr viel praktischeren Lernansatz als herkömmliche Lernsoftware. Zwar gibt es aktuell noch keine Best Practice, wie man mit Virtual Reality am besten lernen kann, wir sind uns aber sicher, auf einem guten Weg zu sein und diesem Ziel täglich näher zu kommen.“

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