Anywave

Start-up Anywave entwickelt Tool für den Revisionsprozess von Audio

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Ein Tool für alle Fälle

Das Start-up Anywave entwickelt ein Tool, das den Revisionsprozess und die Arbeit mit und um Audio deutlich vereinfachen soll. Sowohl Audio-Creator*innen, als auch große Unternehmen können von dem Programm stark profitieren. Statt langwieriger Prozesse und unterschiedlicher Plattformen bietet Anywave ein Tool für den kompletten Prozess. Im Gespräch verraten die Gründer, warum sie ihr Tool erst einmal kostenfrei auf den Markt bringen wollen.  

Lukas Sam Schreiber und Tim Kleikamp sind seit über zehn Jahren befreundet und haben vor zwei Jahren One Pod Wonder gegründet – eine Full-Service Podcast Agentur. Dort produzieren sie Original Content für Plattformen und Marketing Content für Unternehmen.  

„Bei Unternehmenspodcasts oder längeren Audio-Dokumentationen kommt es oft zu einem langwierigen Revisionsprozess. Und in diesem Prozess wurde uns sehr schnell klar: Die Infrastruktur, in der man Audios verschickt, ist noch sehr rückschrittlich. Deswegen haben wir angefangen, Anywave zu entwickeln – ein cloudbasiertes SaaS-Tool, mit dem man den Revisionsprozess und die Arbeit mit und um Audio deutlich vereinfachen kann“, erklärt Lukas Sam. SaaS (Software as a Service) ist ein Teilbereich des Cloud-Computings und bedeutet, dass die Software bei einem externen IT-Dienstleister betrieben und vom Kunden als Dienstleistung genutzt wird. Bevor eine Audio-Datei veröffentlich wird, hilft Anywave dabei, Revisionsprozesse zu vereinfachen und das Feedback unterschiedlicher Stakeholder in einem Kanal zu vereinen. 

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Arbeitserleichterung mit bester User Experience 

Mit ihrer Idee könnten sie sich selbst und natürlich den Plattformen, die mit Audio arbeiten, eine extreme Erleichterung verschaffen. Aber mit der Erkenntnis ist es noch nicht getan: „Wir müssen herausfinden, ob das Problem groß genug ist, um die Nutzer*innen zu einem Wechsel zu bringen“, erklärt Lukas Sam. Das Ziel ist also ein Produkt, das die Dienstleistung derart überzeugend für die Zielgruppe aufbereitet, sodass sich am Ende eine kostenpflichtige Version durchsetzen kann.  

Aus diesem Grund wollen sie die Prozesse des Programms so einfach wie möglich gestalten und das mit einem ansprechenden Design kombinieren, dass die User Experience den Wechselpreis wert ist. 

„User*innen-Interviews haben gezeigt, dass unsere Zielgruppe einen hohen Anspruch an Design und möglichst friktionslose Clickflows haben“, erklärt Tim.

„User*innen-Interviews haben gezeigt, dass unsere Zielgruppe einen hohen Anspruch an Design und möglichst friktionslose Clickflows haben“, erklärt Tim. Um dem gerecht zu werden, arbeitet das Start-up mit einer Design-Agentur aus Manchester zusammen. Es ist aber nicht nur eine kreative und anspruchsvolle Zielgruppe, sondern eine stark wachsende.
Während des „Stream On“-Events von Spotify sprach Spotify-Mitbegründer Daniel Ek davon, dass sich die Zahl von aktuell acht Millionen Musikcreator*innen bis 2025 auf 50 Millionen vergrößern wird. Aktuell werden außerdem täglich 60.000 Tracks bei Spotify hochgeladen.

Proof of Concept in den Startlöchern  

Mit dem ersten Proof of Concept (POC) will Anywave in wenigen Wochen fertig sein. Dann geht es um die Problemvalidierung: „Wir müssen schauen, ob wir das Nutzer*innenproblem mit den Grundfunktionen des Tools lösen können“, sagt Lukas Sam. Aus ihrem POC wird dann ein erstes Minimum Viable Product (MVP) entwickelt.  

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„Wir müssen schauen, ob wir das Nutzer*innenproblem mit den Grundfunktionen des Tools lösen können“, sagt Lukas Sam.

„Was dann folgt, sind die klassischen Go-To-Market-Probleme. Wir müssen uns fragen, wer Early Adopter sein könnten und wie wir sie erreichen“, führt Lukas Sam aus. Unklar sei außerdem, ob Anywave ein Enterprise-SaaS-Tool wird oder ein B2B2C, mit dem auch in der Kreativindustrie Arbeitende als Zielgruppe bestimmt würden. Doch diese Unklarheiten stellen kein Problem dar. Denn nicht nur das Produkt wird weiterentwickelt, sondern auch der Marketingplan.

Kostenfreies Produkt für große Datenmenge 

Der erste MVP, der in zwei Monaten fertig sein soll, und das Produkt, was wiederrum daraus entsteht, wird das Start-up kostenfrei anbieten. Erst einmal geht es darum, durch die breite Nutzung des Tools mehr Daten zu gewinnen, diese gezielt auszulesen und den Iterationsprozess voranzubringen. „Dafür arbeiten wir mit einem Data Scientist zusammen und schaffen uns so eine Datenstruktur, die sehr konkrete Informationen bringt und die Nutzungsdynamik gezielt auswertet.“  

Möglich ist die spätere Monetarisierung, weil sich die Gründer mit ihrer Podcast Agentur querfinanzieren. Anywave ist eine Ausgründung aus One Pod Wonder und beschreibt konkret das Tool, dasgerade entsteht. Sowohl Lukas Sam, als auch Tim hatten beruflich bereits viele Berührungspunkte mit Audio.  

Große Affinität zu Audio  

Tim ist studierter Volkswirt mit Spezialisierung auf Financial Market, hat aber auch in der Musikproduktion gearbeitet. Lukas Sam kommt ebenfalls aus der Musikindustrie, war im A&R Bereich bei Musiklabels und Verlagen tätig und in einer Innovationsagentur. „Bei den Podcast-Themen ging es dann viel um technologische Themen – weil wir da unsere Stärke gesehen haben. Aber wir haben mittlerweile viele aufwendige Audiodokumentationen für Plattformen wie Audible produziert und eine gleichermaßen starke Affinität in diese Richtung“, sagt Lukas Sam. 

In einem Vierteljahr plant Anywave, mit ersten Unternehmen zu sprechen.

In einem Vierteljahr plant Anywave, mit ersten Unternehmen zu sprechen. „Wir lernen viel durch die Konkretisierung der Funktionsweise des Tools und dessen Entwicklungsprozess. Konkret versuchen wir Nutzer*innenprobleme durch Daten zu erfassen und mit einem Designfokus zu lösen“, so Lukas Sam.

Die Idee für Anywave haben die beiden schon seit über einem halben Jahr. Weiterentwickelt haben sie diese unter anderem während ihrer Teilnahme bei Media Lift, dem Content und Tech Inkubator von nextMedia.Hamburg. „Ich fand es total spannend zu sehen, wie die anderen Teams arbeiten und woran.“ Aber auch das Mentor*innen-Netzwerk sei eine große Hilfe gewesen. „Wir haben viele Gespräche geführt und die Möglichkeit, mit Expert*innen aus der Branche zu sprechen, oft genutzt.“ 

Das Start-up hat sich während des Inkubators sogar so schnell entwickelt, dass es die dritte Phase überspringen konnte. Denn sie haben genau das erreicht, was Media Lift unterstützen möchte: Die Idee des Start-ups ist konkret und geschäftsfähig.  

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