Angelina Peipers (Referentin Personalmarketing, OTTO) ist am 06.03. zu Gast bei der New Work Experience von XING. Bildcredit: OTTO

Angelina Peipers (OTTO) zu Gast bei der #NWX18 von XING

Am 06.03. ist Angelina Peipers (Referentin Personalmarketing, OTTO) zu Gast auf unserem Panel auf der New Work Experience von XING. Dort wird sie gemeinsam mit Gero Hesse (Geschäftsführer, TERRITORY EMBRACE), Dr. Lisa Wolter (Leitung HMS Brand & Consumer Research, HMS) und Sabine Hockling (freie Journalistin & Gründerin „Die Ratgeber“) darüber diskutieren, warum Unternehmen Storyteller in Hamburg brauchen. Wir haben vorab mit Peipers über Media Worker bei OTTO, Social-Media-Marketing und mehr gesprochen.

Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich mehr Flexibilität in der Gestaltung ihres Arbeitstages in Zeit und Ort und immer mehr Arbeitgeber kommen diesem Wunsch auch nach. Wie lebt OTTO diese neue Philosophie? Welche Vorteile bietet das auch für Sie als Arbeitgeber?

Wir schaffen vor allem durch das mobile Arbeiten Freiräume für alle Mitarbeiter – losgelöst von Arbeitsort- und Zeit. Jeder Mitarbeiter hat einen unterschiedlichen Kreativitäts- und Biorhythmus und unterschiedliche Lebenssituationen. Ein klassischer Nine-to-Five-Job schränkt diese Freiräume ein. Mit Laptops ausgestattet kann jeder selbst entscheiden, wann und wo er arbeitet. Wie genau die Gestaltung des Arbeitstages gelebt wird, ist dabei ganz vielfältig. So arbeiten einige Kollegen einen festen Tag in der Woche außerhalb des Campus, während andere flexibel immer mal wieder im Flexoffice arbeiten. Die Gleitzeitregelungen fördern das mobile Arbeiten zusätzlich. Für uns als Arbeitgeber ist dies nicht nur in Zeiten von New Work ein wichtiger Faktor, der auch unsere Unternehmenskultur ausmacht. Wir vertrauen einander und stellen den Menschen besonders bei diesem Thema in den Mittelpunkt.

Umgekehrt steigen auch die Ansprüche der Firmen an ihre Mitarbeiter. Gerade Media Worker sind nicht mehr auf nur eine Disziplin spezialisiert, sondern regelrechte Allrounder, die sich mit Programmiersprachen genauso sicher fühlen sollen, wie mit Bildbearbeitung und MS Office. Wie sieht der Prototyp eines Media Workers für Sie aus?

Eines vorweg: Media Worker sind bei uns sowohl in der Spezialisierung als auch als Allrounder gut aufgehoben. Im (Online-)Marketing für otto.de arbeiten wir hoch spezialisiert, wobei sehr deutlich zu erkennen ist, dass die Disziplinen sich eng verzahnen und ineinander übergehen. Darüber hinaus betreuen wir neben otto.de viele Spezialshops wie yourhome.de oder plentyone.de, in denen unsere Media Worker eine eher breitere statt tiefere Medienkompetenz mitbringen. Wir unterstützen aber vor allem auch unsere Kollegen, sich losgelöst von ihrem ursprünglichen Hintergrund zum Media Worker zu entwickeln. Das wird durch die Kommunikationsmedien im Arbeitsalltag – wie zum Beispiel durch das Social Intranet – begünstigt, vor allem aber auch durch unser Jobbotschafter-Programm.

Neue Technologien geben den Takt für den Herzschlag des Medienorganismus vor. Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie in der digitalen Transformation innerhalb der Medienwelt?

Die digitale Transformation innerhalb der Medienwelt ist ausschlaggebend dafür, wie und wie schnell sich der Konsum von Informationen verändert. Dies gilt sowohl im Zugang zu Kunden aus Anbietersicht wie auch zu Bewerbern aus Arbeitgebersicht. Ein wesentlicher Vorteil: Durch die Transformation wird die Kommunikation wieder nahbarer und persönlicher. Über Bewegtbild und Voice lassen sich beispielsweise Emotionen deutlich besser transportieren. Gerade seltene Talente aus der IT- und Medienbranche sind darüber hinaus über klassische Kanäle kaum noch zu erreichen. Demografisch gesehen unterscheidet sich auch das Mediennutzungsverhalten wesentlich. Das gilt auch für die Social-Media-Kanäle. Die Medienwelt muss lernen, den richtigen Content zu produzieren, in der Kommunikation loszulassen und die Definition relevanter Inhalte immer wieder neu zu hinterfragen. Im Recruitingkontext muss die Medienwelt datengetriebener und programmatischer Arbeiten, um die richtigen Botschaften innerhalb der Zielgruppe zu platzieren.

Sie verantworten unter anderem auch das Social-Media-Marketing bei OTTO. Welche Rolle spielen soziale Netzwerke heutzutage beim Recruiting?

Das Social-Media-Recruiting gewinnt neben anderen weiteren Themen wie Active Sourcing und Mobile Recruiting immer weiter an Relevanz. Nach den ICR Recruiting Trends 2018 wächst die Relevanz das dritte Jahr in Folge. Soziale Netzwerke eignen sich hervorragend über alle Zielgruppen hinweg, um Stories über das Unternehmen zu erzählen und einen authentischen Einblick in die Arbeitswelt und die Unternehmenskultur zu vermitteln. Wie wichtig das jeweilige Netzwerk für das Recruiting ist, unterscheidet sich je nach Zielgruppe. Professionals mit vielen Jahren Erfahren in ihrer Aufgabe halten sich fachlich über Twitter, Xing oder LinkedIn auf dem Laufenden, während Studierende über Instagram ein Gefühl dafür bekommen möchten, wie Unternehmen und die Menschen dahinter aussehen und miteinander arbeiten. Wichtig dabei: die Contentstrategie muss kanal- und zielgruppenspezifisch gedacht werden.

Sie nehmen am Panel „Media Worker wanted! Warum Unternehmen Storyteller brauchen.“ teil. Bei einem Onlinehändler wie OTTO ist „Geschichten erzählen“ nicht die allererste Assoziation. Ohne der Panel-Diskussion zu sehr vorauszugreifen: Wo setzen Sie bei OTTO Storyteller ein und welchen Nutzen haben Sie dadurch?

Wir setzten in der Produktkommunikation bereits seit vielen Jahren unter anderem auf Markenbotschafter und Kooperationen mit Influencern. Seit Oktober können sich auch Kolleginnen und Kollegen zu Botschaftern ausbilden lassen – zu Jobbotschaftern. Sie sind diejenigen, die die Geschichten erleben, von denen wir im Personalmarketing oder in der Unternehmenskommunikation erzählen. Nun sind sie selbst an der Reihe, ihre Geschichte zu erzählen, deshalb setzen wir schon seit Längerem Mitarbeiter als Markenbotschafter im Employer Branding, auf Veranstaltungen und im Recruiting-Prozess ein. Mit dem Jobbotschaften-Programm heben wir dies auf ein neues Level und unterstützen unsere Kollegen im Unternehmen dabei, selbst Storyteller zu sein oder zu werden. Sie können am besten einen realistischen Einblick in den Job und das Arbeitsumfeld geben und andere potenzielle Kollegen mit ihrer Leidenschaft anstecken. 

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