Christoph Vilanek ist seit 2009 CEO bei der freenet Group und Speaker beim newTV Kongress 2018.

freenet-CEO Christoph Vilanek im Interview

| | Bewegtbild

Beim neunten newTV Kongress von nextMedia.Hamburg diskutieren am Donnerstag, den 22. März 2018, führende Experten von TV-Anbietern, Produzenten, Unternehmen und Agenturen aus dem In- und Ausland über aktuelle Trends der Bewegtbildbranche. Auch Christoph Vilanek, CEO der freenet Group, wird sich gemeinsam mit Christoph Bellmer (CEO, EXARING) und Kai Flatau (newTV Focus Group) in einem Strategiegespräch auf die Bühne gesellen. Wir haben vorab mit ihm gesprochen.

Mit dem Kauf des Übertragungsdienstleisters Media Broadcast ist freenet in das TV-Geschäft eingestiegen. Wie kam es zu diesem Entschluss?

Wir haben mit Media Broadcast über eine Vertriebskooperation gesprochen und dabei festgestellt, dass zu dem Zeitpunkt noch sehr wenig Privatkundenmanagement-Know-how der Kollegen aus Köln vorhanden war. Bei näherem Hinsehen kamen wir zu der Überzeugung, dass sich freenet und Media Broadcast perfekt ergänzen – Erfahrung mit Privatkunden und Abonnementgeschäft auf der einen Seite und TV Übertragungs-Know-how auf der anderen. 
 
Seit September bietet freenet auch die IPTV-Plattform waipu.TV an, über die Kunden klassisches Fernsehen über einen normalen Internetanschluss anschauen können. Ist das Geheimnis ihres Erfolges auch, dass freenet nicht nur auf lineares ODER nicht-linerares Fernsehen setzt, sondern beide TV-Segmente bedient?

Genau das! Wir bedienen damit mehrere Segmente in einem zunehmend fragmentierten Zuschauermarkt. DVB-T2 HD und freenetTV connect bedienen den eher stationären, eher klassischen Zuschauer. waipu.tv ist ein Gesamtangebot für Bewegtbildunterhaltung für zuhause und unterwegs, mit einer deutlich breiteren Angebotsvielfalt.
 
App- bzw. internetbasiertes Fernsehen bietet die Möglichkeit, Werbung für den Zuschauer besser zu koordinieren und so die Reichweite zu maximieren und Streuverluste zu verringern. Ist Addressable TV ein für freenet interessantes Geschäftsmodell mit Zukunft?

waipu.tv ist ein Unicast-System. Das heißt: je ein eindeutiges Signal geht an einen Empfänger und das parallel auf das Smartphone als Fernsteuerung und synchron als zweiter Stream auf den TV-Bildschirm. Diese Technik ist die aktuell beste, um Addressable TV wirklich umzusetzen und unsere ersten Tests zeigen erstaunlich gute Ergebnisse.
 
Am 22. März werden Sie beim newTV Kongress in Hamburg gemeinsam mit Kai Flatau (Vorsitzender der Focus Group) und  Exaring-CEO Christoph Bellmer über technische und strategische Herausforderungen in der Bewegtbild-Branche diskutieren. Das Event steht unter dem Motto „Business Innovation On Screen“. Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Innovationen der letzten Jahre/Monate im newTV-Bereich? Welche Trends werden sich in Zukunft durchsetzen?

IP erlaubt das gerade erwähnte Unicast und das ist eine Revolution! Ebenso wie ein adäquater Rückkanal, der das Verhalten des Zuschauers in Echtzeit messbar macht. Daraus ergeben sich Möglichkeiten, wie sie BSkyB in UK schon im Ansatz vorgemacht hat. 
                
Hamburg gilt als einer der wichtigsten Medien- und Digitalstandorte Deutschlands. Wie ist die Hansestadt im Bereich Bewegtbild aufgestellt? Welche Mitarbeiter sind derzeit besonders gefragt und welche finden Sie hier?

Hamburg als Medienstandort muss den Wandel mitmachen – Bewegtbild basiert ebenso auf journalistischem Können wie Print. Daher hat die Stadt Storytelling entsprechend in ihrer DNA.

 

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