Geschäftsideen made in Hamburg
Passend zum Motto „Inkubator remote“ ist die zweite Ausgabe unseres Inkubators MEDIA LIFT mit einem virtuellen Graduation Pitch zu Ende gegangen. Bei der Abschlussveranstaltung bekamen die Finalist*innen die Möglichkeit, sich und ihre Geschäftsmodelle erstmals der Öffentlichkeit vorzustellen und zu zeigen, warum die Zukunft ihnen gehört. Die Präsentationen der Teams wurden via Livestream ausgestrahlt und per digitaler Networking-Session im Anschluss vertieft.
Ob in virtuellen Workshops, Coachings, Idea Challenges oder Mentoring Sessions: Batch zwei unseres Inkubators MEDIA LIFT hat in den letzten vier Monaten nicht nur 15.000 Euro pro Team, sondern auch das notwendige Rüstzeug an die Hand bekommen, um die eigenen Geschäftsideen zu schärfen und weiterzuentwickeln. Beim Graduation Pitch demonstrierten die fünf Start-ups ChefTreff, Hello World, hoλos, Invest it! Academy und musicube nun, dass sie in dieser Zeit erstaunliche Entwicklungsschritte gemacht haben und stellten ihre ausdifferenzierten Geschäftsideen per Livestream vor.
Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft, unter dessen Dach nextMedia.Hamburg die Digital- und Medienwirtschaft der Hansestadt fördert, eröffnete den Abend bei designxport. Nach der erfolgreichen ersten Runde würden die Ergebnisse der zweiten Ausgabe MEDIA LIFT einmal mehr das große Potenzial der Content- und Tech-Branche aufzeigen, betonte er in seiner Rede. Der Inkubator sei ein gutes Investment in den Medienstandort Hamburg: „Ich bin sicher, dass die Finalist*innen einen erfolgreichen Weg vor sich haben.”



ChefTreff durfte als erstes Team des Tages beweisen, dass die Worte von Egbert Rühl keineswegs zu hoch gegriffen waren. Das Start-up macht Schluss mit altmodischen Karrieremessen, denkt Recruiting-Prozesse neu und bringt Studierende sowie Young Professionals direkt mit Chef*innen aus der Wirtschaft zusammen – analog in Form von Events und digital mit einer Content-Plattform. „Bei uns triffst du sie alle“, erläuterte Lilly Wittrock das Konzept, ehe ihr Partner Jan Henri Kalinowski einen Blick in die Zukunft wagte und potenzielle Investor*innen adressierte. Man suche jederzeit nach Speaker*innen, Unternehmen und Medienpartnern, die dazu beitragen wollen, Hamburg zum Mekka junger Talente zu machen.



Als zweiter Programmpunkt stand Vokabellernen auf dem Plan – aber ganz anders, als wir es bisher kennen. Denn was sich zunächst lästig und anstrengend anhört, wird dank Hello World zu einem spielerischen und alltagstauglichen Prozess. Das Start-up kombiniert Erkenntnisse der Lernpsychologie mit neuesten Entwicklungen der Objekterkennung und lässt mithilfe von Machine Learning das eigene Umfeld in den Lernprozess einfließen. „Die Wissenschaft des Lernens wird derzeit kaum angewendet, dabei wurde schon längst herausgefunden, dass visuelle und kontextuelle Reize beim Lernen ungemein helfen“, so Alexander Höpker. Genau hier setze das Start-up an. Mit der Fokussierung auf Vokabeltraining wolle man eine Nische im Bereich der Lern-Apps besetzen und sich so gegen die Konkurrenz beweisen.



Team Nummer drei arbeitet ebenfalls mit Künstlicher Intelligenz, aber auf einem gänzlich anderen Gebiet. Bei hoλos dreht sich nämlich alles um Außenwerbung. Mithilfe einer transparenten Folie kann das Start-up jede Glasscheibe der Welt zu einer digitalen Werbefläche umfunktionieren. Die KI interagiert anschließend mit potenziellen Kund*innen und spielt die Werbeinhalte individuell aus. Wie das genau aussieht, veranschaulichten die Gründer*innen anhand ihres Pilotprojekts, das derzeit bei der dänischen Einzehandelskette Søstrene Grene in der Hamburger Meile getestet wird. Man verspreche sich eine Steigerung des Werbeeffekts um das Dreifache, so Mohamad Hamed Jalalzada beim Pitch. Tolle Aussichten, von denen auch Investor*innen profitieren könnten. Die Gründer*innen suchen noch Partner*innen, die den Wandel des Werbemarktes mitgestalten wollen.



Die Invest it! Academy verfolgt hingegen keine kommerziellen Interessen. Das Non-Profit-Start-up möchte die Finanzbildungslücke der Deutschen schließen und jungen Menschen kostenlos Wissen in den Bereichen Finanzen und Wirtschaft vermitteln. Damit das gelingt, seien bereits diverse Fördermittel angefragt und jüngst auch eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen worden, so Victor Neumann. Auf diese Weise könne jeder Teil der Academy werden: „Es geht um die finanzielle Bildung der nächsten Generation.“



Bis zum Schluss mussten sich die Gründer*innen von musicube gedulden, doch dann durfte auch das fünfte Team im Bunde endlich ran. Das Start-up macht mehr als 43 Millionen Musikaufnahmen nach Kriterien wie Tempo, Tonart, Stimmung, Instrumentierung und Mitwirkenden durchsuchbar und möchte so Musikfilterblasen „crashen“. Nutzer*innen soll es möglich gemacht werden, die richtige Musik zu finden – für jeden Geschmack und jede Situation, zum Beispiel mit Anfragen wie „Zeig mir Songs, die sich denen von Lady Gaga ähneln. Nur mit Saxophon und ohne Gitarre.“ Wie weit das Start-up bereits ist, zeigt der Umstand, dass die Gründer*innen mit Sony Music bereits einen ersten namhaften Kunden gewinnen konnten und als Teil von Batch 11 beim next media accelerator mitmachen werden.



Wer jetzt dachte, das war’s, hatte geirrt: Der Abend war nach den Pitches noch lange nicht zu Ende. In digitalen Networking-Runden kamen die Teams noch mit zahlreichen Teilnehmer*innen ins Gespräch und bei designxport selbst wurde noch auf den Inkubator angestoßen, der bereits zum zweiten Mal aus Ideen zukunftsfähige Produkte gemacht hat.

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Wir freuen uns auch im nächsten Jahr wieder spannende Geschäftsideen auf das nächste Level zu heben. Alle Infos zum Bewerbungsprozess für Batch 3 gibt es schon bald hier und in unserem Newsletter.
- Tags: Innovation, MEDIA LIFT
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