Director Sales & Communications bei 3Q: Jens Fischler. Bildcredits: Julian Wagner/8weltwunder

Jens Fischler (3Q) im Gespräch über Monetarisierungsmöglichkeiten

| | Bewegtbild

Welche Herausforderungen bringen Live-Formate im Bewegtbild-Sektor mit sich? Wie können diese weiter optimiert werden? Und wie sehen inspirierende Cases aus? Der newTV Technik-Workshop, der am 20. November im betahaus Hamburg stattfindet, will genau diese Themen diskutieren. Einer der Speaker: Jens Fischler, Director Sales & Communications bei 3Q. Im Vorfeld des Workshops haben wir uns mit ihm über Monetarisierungsmöglichkeiten im Bewegtbild-Bereich, den richtigen Einsatz der Videoplattform YouTube sowie Innovationsprozesse bei 3Q unterhalten.

Ihr Unternehmen verspricht die optimale Auslieferung von Video-Content und legt einen hohen Wert auf die Zuverlässigkeit der eigenen Technik. Welche Herausforderungen bringen Streaming-Formate im Bewegtbild-Sektor mit sich und wie kriegt man Streams stabil?

Es fängt bereits bei der Produktion an. Welche Kamera benutze ich? Welchen Encoder habe ich zur Verfügung? Und hat der Veranstaltungsort genug Bandbreite, um das aufgezeichnete Signal an 3Q zu übergeben? Wir beraten alle Kunden, die das erste Mal ein Live-Streaming veranstalten sehr ausführlich, damit keine bösen Überraschungen passieren. Sobald das optimale Signal im 3Q SDN eingeliefert ist, muss der Kunde sich keine Gedanken mehr machen. Das Signal wird in unserer eigenen Cloud Plattform zuverlässig verarbeitet und über unseren eigenen Player ausgespielt.

Mit Videos Geld zu verdienen ist dabei gar nicht so einfach. Stichwort Video-Advertising und Bezahlschranke: Wann bieten sich diese Maßnahmen an und wie lassen sich Bewegtbild-Inhalte im Netz sonst noch monetarisieren?

Wie ich auch kürzlich in meinem Blog-Beitrag geschrieben habe, ist das Thema tatsächlich der heilige Gral. Neben Video-Werbung und Bezahlschranke gibt es keine dritte Säule der Monetarisierung. Es ist immer eine Frage der Strategie des Publishers, wie er Kunden an sich binden möchte. Häufig beginnt es mit Reichweitenaufbau mit werbefinanzierten Inhalten. Dann wird versucht ein „Plus“-Bereich mit Login-Daten zu etablieren und am Ende sollen User für diese Premium-Inhalte bezahlen. Das läuft in Deutschland noch recht schleppend. In den USA zahlen die Leser der New York Times und der Washington Post gerne für exklusive Inhalte. In Deutschland sieht man gerade einen Trend zu immer mehr Online-Premium-Inhalten. Mal sehen, ob die Publisher erfolgreich sind. Zu wünschen wäre es.

Im 3Q-Blog schrieben Sie vor Kurzem, dass YouTube bei der Distribution von Video-Content nur die zweite Geige spielen und eigener Content in einem CMS gehostet werden solle. Haben bei YouTube veröffentlichte Inhalte aber nicht eine viel größere Reichweite? Wie sollte YouTube sonst in die Unternehmenskommunikation integriert werden?


Im angesprochen Blog-Beitrag sage ich ja nicht, dass man YouTube nicht nutzen sollte. Vielmehr soll versucht werden, mit Teasern den Traffic auf die eigene Plattform zu leiten. Was Publisher dringend auf dem Schirm haben sollten, ist der Fakt, dass YouTube immer mal wieder etwas an den Spielregeln ändert.

Aktuell neu ist, dass bei eingebetteten YouTube-Videos auf der Publisher-Seite versucht wird, den Traffic wieder auf die YouTube-Plattform zu führen. Hierfür hat YouTube extra ein Video-Carousel beim Pausieren des Videos eingebaut. So wird oftmals auf thematisch unzusammenhängende Videos verlinkt oder gar Videos von Mitbewerbern vorgeschlagen.

Bei der Weiterentwicklung Ihrer Angebote spielen Kundenfeedbacks eine große Rolle. Wie analysieren Sie diese Rückmeldungen? Wie kann man sich insgesamt Innovationsprozesse bei 3Q vorstellen?

Wir haben engen Kontakt mit unseren Kunden, hören intensiv zu und gehen auf individuelle Anfragen ein. Nicht automatisch, immer und sofort. Sofern wir aber merken, dass sich dieselben Wünsche häufen, entwickeln wir unsere Produkte entsprechend weiter. Das spiegelt sich in den Zitaten unserer Kunden bei den Case Studies wieder. Im September hatten wir einige Kunden zu uns nach Berlin eingeladen und haben unter anderem um Feedback gebeten. Es gab viel Positives, aber vor allem die negativen Beiträge motivieren uns, tagtäglich an uns und unserer Plattform zu arbeiten.

Beim newTV Workshop wollen Sie die 3Q Komplettlösung vorstellen und dabei insbesondere auf die Themenschwerpunkte Video-Management, Hosting und Distrubution eingehen. Was können die Teilnehmer des Workshops erwarten?

Naja, was man in 20 Minuten zeigen kann (lächelt). Ich werde vor allem konkrete Beispiele zeigen und unsere Kunden für uns sprechen lassen..

 

Du willst mehr von Jens Fischler erfahren? Dann lass dir den newTV Technik-Workshop am 20. November auf keinen Fall entgehen! HIER geht es zur kostenlosen Anmeldung.

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