Freuen sich schon auf den Media Innovation Buzz: Imke Weerts (l.) und Mathilde Cabenda (r.)

Mathilde Cabenda und Imke Weerts (ZEIT ONLINE) im Interview

Im Zuge des Media Innovation Buzz werden talentierte Media Worker namhafte Unternehmen wie Google, NOZ und mh:n Medien, SPIEGEL, XING und ZEIT besuchen und Einblicke in deren Innovationsprozesse erhalten. Gastgeber werden auch Mathilde Cabenda, Teamleitung Produktmanagement Orientierungsangebote, und Imke Weerts, Produktentwicklerin Orientierungsangebote, von ZEIT ONLINE sein. Im Vorfeld der Innovations-Bustour haben wir uns mit den beiden über das Berufsorientierungsportal BOA, gefragte Bewerbereigenschaften sowie die Innovationskultur der ZEIT unterhalten.

Im Internet wimmelt es nur so von Jobbörsen und Berufsorientierungshilfen, die Konkurrenz ist immens. Warum hat sich die ZEIT dennoch dazu entschieden, das Angebot BOA zu entwickeln?

Mathilde Cabenda: Trotz der vielen Angebote auf dem Markt, haben wir vor allem in puncto Joborientierung eine echte Lücke gesehen. Die meisten Anbieter liefern nur die Jobs, nach denen man explizit sucht. Was aber, wenn Absolventen noch gar nicht genau wissen, welche Jobs sie machen könnten? Dazu braucht es echte Hilfe bei der persönlichen Selbsteinschätzung. Das Thema „Orientierung geben und Möglichkeiten aufzeigen“ ist seit Jahren eines unserer Spezialgebiete. So haben wir mit unserem Studium-Interessentest SIT schon 450.000 Teilnehmern bei der Wahl des richtigen Studiengangs geholfen. Darum lag es für uns nah, für unsere User ein Anschlussangebot zu entwickeln, das auch bei der Suche nach einem passenden Job hilft.

Wie hebt es sich von anderen Berufsportalen ab?

Imke Weerts: BOA enthält einen einzigartigen wissenschaftlichen Berufspersönlichkeitstest, der sich qualitativ erheblich von anderen Berufsportalen auf dem Markt abhebt. Angeschlossen ist ein Matchingverfahren, das auf Basis der Testergebnisse den Teilnehmern die passenden Stellenanzeigen vorschlägt. Bei unserem Matching berücksichtigen wir nicht nur „Hard Skills“, also die erforderlichen Fähigkeiten, sondern auch die „Soft Skills“ und Persönlichkeit der User. Recruiter und Active Sourcer können dank des Matchings in unserem wachsenden Kandidatenpool passende Jobeinsteiger finden und direkt ansprechen.

Auch charakterliche Eigenschaften fließen in die Bewertung der Kandidaten mit ein. Gibt es bestimmte Charaktereigenschaften, die bei Unternehmen besonders gefragt sind?

Cabenda: Jeder Job und jedes Unternehmen bringen eigene Anforderungen mit, darum kann man das nicht pauschal sagen. Es gibt keine allgemeingültige Erfolgsformel für einen guten Match. Aber je vollständiger ein User bei uns sein Profil ausfüllt, desto passgenauere Jobs können wir auch matchen. In das Matching fließen ja neben Persönlichkeitseigenschaften auch noch andere Faktoren, wie Studiengänge, Abschlüsse und Arbeitsbereiche, mit ein. Bislang konnten wir feststellen, dass Eigenschaften wie „Teamorientierung“ und „Organisationsfähigkeit“ sehr gut ankommen, während beispielsweise „Führungsmotivation“ bei unseren Kunden weniger stark gefragt ist. Das ist aber auch logisch, da bei uns vor allem Stellenangebote für Jobeinsteiger und Young Professionals ausgeschrieben werden.

Am 27. November findet der Media Innovation Buzz statt, bei dem auch ihr einen gastgebenden Part übernehmen werdet. Was erhofft ihr euch konkret von der Veranstaltung?


Cabenda: Wir freuen uns vor allem auf einen direkten Austausch mit den jungen Talenten. Wir werden konkrete Einblicke in die Entwicklung und Betreuung von digitalen Angeboten wie BOA geben. Dabei ist es uns wichtig, die Teilnehmer nicht mit einem Frontal-Vortrag „zu langweilen“, sondern sie mit einzubeziehen und zu Wort kommen zu lassen. Natürlich werden wir auch Fragen beantworten. Und wer weiß? Vielleicht finden wir unter den Teilnehmern interessante Nachwuchstalente für ZEIT ONLINE.

Weerts: Wir haben in der Entwicklung von BOA unsere Zielgruppe immer wieder mit an dem Entwicklungsprozess beteiligt, indem wir unsere Produktidee vorgestellt und nach Feedback gefragt haben. Der Entwicklungsprozess ist mit Launch des Projektes nicht zum Stillstand gekommen, sondern wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung von BOA. Userfeedback ist uns hierbei sehr wichtig. Den Media Worker-Nachwuchs von Morgen in diesen Prozess mit einzubeziehen ist für uns sehr wertvoll.

Am Beispiel von BOA wollt ihr dort eure Innovationskultur vorstellen. Was macht die ZEIT denn so innovativ?

Cabenda: Wir bei ZEIT ONLINE haben eine sehr offene Arbeitskultur, die Innovationen fördert: Jeder wird ernst genommen und kann sich mit seinen Ideen einbringen, wenn man möchte – egal ob als Praktikant oder Führungskraft. Es gibt eine Kultur der offenen Türen und kurzen Wege, man hilft einander und ist in seinen Entscheidungen transparent. Wir hinterfragen uns selbst auch immer wieder neu. Das ist wichtig, um sich nicht auf einem „Das haben wir schon immer so gemacht.“ auszuruhen. Außerdem beobachten wir sehr genau den Markt rund um die digitalen Medien, um Trends zu erkennen und zu verstehen, was wir für unsere Produkte daraus lernen können.

Weerts: Und wir haben inhaltlich immer wieder die Möglichkeit an neuen innovativen Projekten wie BOA zu arbeiten. Dabei arbeiten wir agil und planen unsere nächsten Entwicklungsschritte in kurzen Sprints nach dem Scrum-Modell. Vor allem die Entwicklung eines eigenen Matchingverfahrens und lernenden Algorithmus ist wirklich spannend.

Auch für die teilnehmenden High Potentials dürfte der Media Innovation Buzz eine mehr als lohnenswerte Veranstaltung werden. Warum sollte sich der Media Worker-Nachwuchs diese Innovations-Bustour auf keinen Fall entgehen lassen?

Weerts: Für alle Teilnehmer erhoffen wir uns, dass sie mitnehmen können, wie wir bei uns im Haus ein innovatives Projekt auf die Beine stellen: von der Idee über den Launch bis zur Weiterentwicklung. Wir werden einen Einblick darin geben, wie bei uns ein junges Team arbeitet.

Cabenda: Das Bustour-Format ist außerdem eine tolle Gelegenheit Einblicke in einige der spannendsten Medienunternehmen aus Hamburg zu gewinnen. Man hat nicht oft die Möglichkeit, mit den Machern selbst zu sprechen und einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen. Bestimmt ist es außerdem eine gute Möglichkeit, sich mit interessanten Leuten auszutauschen und zu netzwerken.

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